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Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Dr. Simon Jantschgi
für seine Dissertation «Market Design for Double Auctions».
Simon Jantschgi hat in seiner Dissertation «Market Design for Double Auctions» am Soziologischen Institut untersucht, wie zweiseitige Auktionen in modernen Finanzmärkten und auf digitalen Handelsplattformen funktionieren. Durch die Kombination von Methoden aus Spieltheorie, Mathematik, Verhaltensexperimenten und Statistik konnte er neue Erkenntnisse über entscheidende Faktoren wie Transaktionskosten in einigen der wichtigsten Marktmechanismen zutage fördern, die helfen werden, Märkte fairer, effizienter und robuster zu gestalten.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Dr. Molly Fitzpatrick
für ihre Dissertation «Moral Becomings: The Affective Politics of Care in Midwifery Clinics in Bali, Indonesia».
Molly Fitzpatrick hat in indonesischen Hebammenkliniken die Geburt als einen kritischen Moment des moralischen Werdens erforscht und diese als Knotenpunkt in regionalen, nationalen und globalen Diskursen über Reproduktion, Modernität, Entwicklung und Staatsbürgerschaft charakterisiert. Mit ihrer Dissertation leistet sie einen innovativen Beitrag zur Debatte über das Spannungsfeld zwischen «natürlichen vs. biomedizinischen» Geburtssystemen.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Dr. Michèle Dick
für ihre Dissertation «Capturing the Elusive – Filing Anthropology. Practices of Anthropological Fieldwork Photography in Florence Weiss’ Research».
Michèle Dick erforscht in ihrer Dissertation am Beispiel der Schweizer Ethnologin Florence Weiss, wie die Rollfilm-Fotografie des 20. Jahrhunderts als Methode des Forschens eingesetzt wurde. Sie begründet damit einen Richtungswechsel im wissenschaftlichen Umgang mit ethnographischer Fotografie, weg von der Fotografie als Dokumentation hin zur Fotografie als Methode.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Dr. David Paul Gerards
für seine Dissertation «Bare Partitives in Old Spanish and Old Portuguese».
Dr. David Paul Gerards erforscht in seiner Dissertation Struktur und Bedeutung von indefiniten Nominalausdrücken im Altspanischen und Altportugiesischen und kommt zum Schluss, dass die beiden Sprachen über keine sogenannten Partitivartikel verfügen, im Gegensatz zu traditionellen Annahmen. Er löst mit seiner sorgfältigen und klar strukturierten Korpusanalyse, die er mit beeindruckender Kompetenz in der formalen Semantik kombiniert, eine Frage, über die man sich auch in der einschlägigen Fachliteratur bisher uneinig war.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Dr. Jessica Oschwald
für ihre Dissertation «The Longitudinal Covariation of Brain Structure Changes and Cognitive Ability Changes in Healthy Aging».
Frau Jessica Oschwald zeigt mit ihrer Dissertation, dass sich strukturelle Veränderungen im Gehirn bei gesund alternden Personen mit hoher Kompensationsfähigkeit erst um einige Jahre verzögert in der Minderung kognitiver Leistungen bemerkbar machen. Ihre Studie ist für die Neuropsychologie wegweisend und zudem von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Nicole Rathgeb
für ihre Dissertation «Die Begriffsanalyse im 21. Jahrhundert. Eine Verteidigung gegen zeitgenössische Einwände».
Die Arbeit ist ein gewichtiger Beitrag zur Metaphilosophie: Nicole Rathgeb verteidigt die Begriffsanalyse bzw. Ordinary-Language-Philosophie und damit eine bestimmte Auffassung davon, was philosophische Probleme auszeichnet und wie sie zu lösen sind. Die Arbeit verbindet Gelehrsamkeit, Textgefühl, Stringenz, analytische Präzision und dialektische Schärfe auf eine extrem beeindruckende Weis.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Jessica Elizabeth Imbach
für seine Dissertation «Not Afraid of Ghosts: Stories of the Spectral in Modern Chinese Fiction».
Jessica Imbach leistet mit ihrer Forschung einen herausragenden Beitrag zum Verständnis des gesellschaftlichen Umgangs mit Spektralität. Ihre Arbeit schliesst nicht nur eine wichtige Forschungslücke zur modernen chinesischen Literatur, sondern liefert darüber hinaus auch innovative transkulturelle Deutungsansätze.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Mirco Melone
für seine Dissertation «Fotografische Geschichte. Kommerzielle Bildanbieter, Digitalisierung und das historisch Werden der Pressefotografie in der Schweiz».
Die Dissertation ist aus wissenshistorischer, archivtheoretischer und bildwissenschaftlicher medienhistorischer Perspektive deshalb so gelungen, weil sie die Umdeutungen und Neubewertungen von Pressefotografien genauso unter die Lupe nimmt wie den technischen und organisatorischen Wandel, der mit den Einführungen von relationalen Datenbanken und der Digitalisierung von Bildbeständen einhergeht.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Pascal Germann
für seine Dissertation «Laboratorien der Vererbung. Rassenforschung und Humangenetik in der Schweiz, 1900-1970».
Eine herausragende wissenschaftsgeschichtliche Studie über die Vererbungsforschung in der Schweiz in ihren internationalen Verbindungen, die nicht zuletzt mit einer Reihe von disziplinären und politischen Mythen aufräumt.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Justyna Jaguscik
für ihre Dissertation «Literary Body Discourses. Corporeality, Gender and Class Difference in Contemporary Chinese Women’s Poetry and Fiction».
Die Dissertation ist eine mit intellektueller Brillanz, enormem Sachverstand, stupender Belesenheit, grossem Einfühlungsvermögen und innovativen Analysekategorien angefertigte, interdisziplinäre Erschliessung des literarisch-poetologischen Werks einer bislang noch kaum gewürdigten, bedeutenden Gruppe von Autorinnen.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Livia Isabella Schubiger
für ihre Dissertation «Repression and Mobilization in Civil War. Consequences of State Violence for Wartime Collective Action».
Die Dissertation «Repression and Mobilization in Civil War. Consequences of State Violence for Wartime Collective Action» ist empirisch aufwändig, methodisch versiert und theoretisch höchst scharfsinnig verfasst. Diese exzellente Arbeit erweitert ganz wesentlich unser Verständnis von Krieg und bewaffnetem Konflikt.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Rachele Delucchi
für ihre Dissertation «Esiti di -A finale e armonia vocalica. I dialetti della Svizzera italiana in prospettiva romanza e generale».
Die Dissertation «Esiti di -A finale e armonia vocalica. I dialetti della Svizzera italiana in prospettiva romanza e generale» ist eine breit angelegte wissenschaftliche Arbeit an der Schnittstelle unterschiedlicher Disziplinen – von der Dialektologie über die theoretische Phonologie bis zur Instrumentalphonetik –, die das typologisch interessante Phänomen der Vokalharmonie in einer Vielzahl Südschweizer Dialekte mit grosser methodologischer Sorgfalt und analytischer Schärfe untersucht.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Rafael Suter
für seine Dissertation «Ursprünge der Ordnung. Die logischen Grundlagen des Neukonfuzianismus im Frühwerk Mou Zongsans».
Die Dissertation «Ursprünge der Ordnung. Die logischen Grundlagen des Neukonfuzianismus im Frühwerk Mou Zongsans» ist eine bahnbrechende, die westliche und chinesische Philosophiegeschichte souverän überblickende Arbeit, die mit stupender Textkenntnis die logischen und epistemologischen Voraussetzungen des Ordnungsdenkens Mou Zongsans (1909–1995) präzise nachzeichnet und so erstmals die Grundlagen der neukonfuzianischen Moralmetaphysik im 20. Jahrhundert verstehbar macht.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Johannes Binotto
für seine Dissertation «Tat/Ort: Das Unheimliche und sein Raum in der Kultur».
Die Dissertation «Tat/Ort: Das Unheimliche und sein Raum in der Kultur» bringt drei unterschiedliche Medien – Zeichnung, Novelle und Film – auf höchstem wissenschaftlichem Niveau und mit grossem rhetorischen Geschick miteinander ins Gespräch. Sie entfaltet eine innovative, anspruchsvolle und zugleich zwingende Neudeutung der Art, wie die sublim-schreckliche Erfahrung des Unermesslichen kulturell über Jahrhunderte ihren Ausdruck findet und uns in ihren Bann zieht.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Roberto La Marca
für seine Dissertation «Vagal functionality as indicator for biopsychological stress responsiveness and beneficial effects of auricular electrical stimulation on vagal activity».
Bei der Dissertation von Herrn La Marca mit dem Titel «Vagal functionality as indicator for biopsychological stress responsiveness and beneficial effects of auricular electrical stimulation on vagal activity» handelt es sich um eine ausgezeichnete empirische Arbeit aus dem Bereich der psychophysiologischen Grundlagenforschung, die höchstes Lob verdient.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Jana Nikitin
für ihre Dissertation «When Wanting and Fearing Go Together: The Interplay of Social Approach and Avoidance Motivation».
Die Dissertation «When Wanting and Fearing Go Together: The Interplay of Social Approach and Avoidance Motivation» ist sowohl theoretisch als auch methodisch äusserst anspruchsvoll und kreativ. Sie belegt die Wichtigkeit einer gleichzeitigen Betrachtung der sozialen Annäherungs- und Vermeidungsmotivation für das Verständnis kognitiver und verhaltensbezogener Prozesse in sozialen Situationen. Die Dissertation ist damit eine herausragende Arbeit, die höchstes Lob verdient.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
Jörg Matthes
für seine Dissertation «Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellung der Rezipienten».
Die Dissertation «Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellung der Rezipienten» ist in systematischer, in theoretischer, in empirischer wie in methodologischer Hinsicht exzellent und ausgesprochen innovativ. Jörg Matthes kann einen erheblichen Beitrag zur Framing-Forschung leisten. Die Studie wird daher mit Sicherheit erhebliche Aufmerksamkeit im Fach gewinnen.
Auf Antrag der Philosophischen Fakultät verleiht die Universität Zürich einen Jahrespreis an
André Utzinger
für seine Dissertation «Identities and Institutions beyond the Nation State. The Case of the Emerging European Polity».
Die Dissertation von André Utzinger erörtert den kausalen Zusammenhang zwischen der Bildung politischer Institutionen einerseits und der Formation kollektiver Identität anderseits. Das Ziel dieser interdisziplinären Arbeit besteht nebst der Entwicklung eines allgemeingültigen theoretischen Ansatzes vor allem darin, einen klärenden Beitrag zur virulenten Debatte um eine europäische Identität zu leisten. Insbesondere wird die oft vertretene Meinung, wonach die politisch-rechtliche Integration zum Scheitern verurteilt sei, solange es kein homogenes europäisches Volk gäbe (die so genannte «no-demos thesis»), kritisch hinterfragt.